«Järvi’s your man»
Verschiedene Medienschaffende haben sich bereits mit der Aufnahme von Bruckners Sinfonie Nr. 8 auseinandergesetzt. Ein Streifzug durch die Beiträge zum Nachlesen.
Corina Kolbe, Rondo Magazin, 16. September 2023:
«Die Aufnahme vermag auf ganzer Linie zu überzeugen. Gleich der erste Satz, Allegro moderato, vermittelt einen Eindruck von Brillanz und höchster Transparenz, mehr noch als Järvis frühere Einspielung desselben Werks mit dem hr-Sinfonieorchester. Die monumentale Sinfonie ist hier in einer farbenreichen Vielschichtigkeit zu erleben, ohne Härten und drangvolles Auftrumpfen selbst in Momenten dramatischer Steigerungen. (…) Järvi und sein Zürcher Orchester präsentieren sich mit dieser stimmigen Interpretation auf Weltniveau.»
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Jean-Claude Hulot, Diapason, Oktober-Ausgabe:
«La Tonhalle de Zurich s’y couvre à nouveau de gloire et montre qu’elle a gardé avec le chef estonien l’excellence atteinte durant la période de David Zinmann.»
«Das Tonhalle-Orchester Zürich bedeckt sich erneut mit Ruhm und zeigt, dass es mit dem estnischen Dirigenten die Exzellenz bewahrt hat, die es während der Zeit von David Zinmann erreicht hatte.»
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Peter Hagmann, Mittwochs um 12, 22. September 2023:
«Der traditionsgemäss grundtönig ausgerichtete Klang ist uneingeschränkt lebendig, er wird getragen von Homogenität, Volumen und Wärme. Dazu gekommen ist eine Reaktionsfähigkeit, die auf das solide Einvernehmen zwischen dem Orchester und seinem Musikdirektor schliessen lässt. Gemäss deutscher Tradition links und rechts vom Dirigenten aufgestellt, finden die beiden Geigengruppen zu lebendigem Dialog – die Zweiten übrigens auf Augenhöhe mit den Ersten Geigen. Die Holzbläser fügen prononcierte Farben in den Gesamtklang ein, sie erhalten allerdings nicht immer ausreichend Raum. Prachtvoll wie stets die vier Hörner und die vier Wagner-Tuben, zu denen sich eine auffallend flexible Solo-Tuba gesellt. Keine Wünsche offen lassen auch Trompeten und Posaunen, nur müssten sie, wie vermerkt, besser im Zaum gehalten sein. Dazu kommt eine ausgeprägte Sorgfalt in der Gliederung der langen Sätze.»
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Colin Anderson, Colin's Column, 3. Septemeber 2023:
«It’s a very recommendable release, potent in the first movement, intensely lyrical and fastidiously detailed (especially in horns and bassoons), the big climax moved towards with surety and well-timed expansion and delivered with appropriate agony. One of the aspects for enthusing about this version is the thrillingly express tempo Järvi adopts for the Scherzo, with no loss of particulars, the players unfazed (violins flying either side of the podium), the Trio moved along persuasively yet with a welcome degree of languor introduced at just the right moment.»
«Es ist eine sehr empfehlenswerte Veröffentlichung, kraftvoll im ersten Satz, intensiv lyrisch und anspruchsvoll detailliert (vor allem in den Hörnern und Fagotten), der grosse Höhepunkt wird mit Sicherheit und gut getimter Expansion angegangen und mit angemessener Agonie vorgetragen. Einer der Aspekte, die an dieser Version begeistern, ist das mitreissend schnelle Tempo, das Järvi für das Scherzo wählt, ohne dass dabei Einzelheiten verloren gehen, die Spieler unbeeindruckt bleiben (die Geigen fliegen auf beiden Seiten des Podiums) und das Trio überzeugend vorankommt, jedoch mit einem willkommenen Mass an Langsamkeit, das genau im richtigen Moment eingesetzt wird.»
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Christian Lahneck, Concerti, 11. September 2023:
«Im langsamen Satz spätestens zeigt sich, dass Järvi das Tonhalle-Orchester auf ein hohes Niveau gebracht hat. Viele Nuancen, viele Abtönungen, auch bei solistisch vorgetragenen Abschnitten.»
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Geoff Brown, The Times, 23. August 2023:
«If Bruckner could ever be made to sound light and athletic, Järvi’s your man. (…) The finale is cumulatively magnificent, with life’s struggles gradually clearing, leaving a final ringing peroration in the brightest of key signatures: C major.»
«Wenn Bruckner jemals leicht und athletisch klingen könnte, dann ist Järvi der richtige Mann dafür. (...) Das Finale ist kumulativ grossartig, mit den Kämpfen des Lebens, die sich allmählich auflösen, und hinterlässt eine letzte klingende Peroration in der hellsten aller Tonarten: C-Dur.»
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Robccowan Magazin, 23. Juli 2023:
«Please don’t get me wrong. I do know my favourite ‹great Bruckner Eights› - Furtwängler, Celibidache, Böhm, Szell, Rosbaud, Schuricht, Giulini, Karajan, van Beinum, and others. Can Järvi justifiably join their ranks? That’s the point I want to make. He can, well and truly. If you love this work as much as I do, Järvi’s Zurich Eighth simply has to be heard.»
«Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich kenne meine liebsten ‹grossen Bruckner-Achten› – Furtwängler, Celibidache, Böhm, Szell, Rosbaud, Schuricht, Giulini, Karajan, van Beinum und andere. Kann sich Järvi mit Recht in ihre Reihen einreihen? Das ist der Punkt, den ich ansprechen möchte. Er kann es, ganz und gar. Wenn man dieses Werk so sehr liebt wie ich, muss man Järvis Achte einfach hören.»
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Terry Blain, Classical Music Magazine, 5. September 2023:
«Very few Bruckner outings compel from start to finish, but this one does. It marks out Paavo Järvi as one of our greatest living Bruckner interpreters.» *****
«Es gibt nur wenige Bruckner-Aufführungen, die von Anfang bis Ende fesseln, aber diese ist eine solche. Sie zeichnet Paavo Järvi als einen der grössten lebenden Bruckner-Interpreten aus.» *****
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Bertrand Balmitgere, Crecendo Magazin Belgien, 24. September 2023:
«Highly recommended version, especially for frequent Brucknerians, it will naturally find its place in their library! (…) Sound: 10, Record: 10, Repertoire: 10, Interpretation: 10»
«Sehr empfehlenswerte Version, vor allem für geübte Brucknerianer, sie wird ihren Platz in ihrer Bibliothek finden! (...) Klang: 10, Aufnahme: 10, Repertoire: 10, Interpretation: 10»