Nik Bärtsch komponiert für das Piano Gershwin Quartet
Der Schweizer Nik Bärtsch ist eine feste Grösse im Schweizer Musikleben, mancher mag ihn vom Zen-Funk kennen, den er begründet hat, von seiner Band Ronin vielleicht. Bärtsch ist aber auch Produzent, Clubbesitzer, dreifacher Vater und: Er ist Komponist.
Vor über zwanzig Jahren hat er das Gershwin Piano Quartet mitbegründet, das seither Konzertsäle rund um die Welt füllt. Bärtsch spielt heute nicht mehr mit, aber er hat seiner Herzensformation eine Komposition gewidmet, die am 7. Februar in der Tonhalle Maag zur Uraufführung gelangen wird: «352» für vier Klaviere, heisst das Werk schlicht.
Welche Herausforderung scheint ihm die grösste, wenn es darum geht, für vier Händepaare zu komponieren? «Verdoppelungen zu vermeiden», sagt er. Klang könne sich gegenseitig aufheben. Es gelte herauszuarbeiten, was eben nur acht Hände zu tun fähig seien. Bärtsch versteht das Klavier auch stark als Perkussionsinstrument. Er experimentiert mit Klang im Raum: «Wichtig ist für mich, in welcher Umgebung die Komposition aufgeführt werden wird. Die Tonhalle Maag mit ihrem warmen aber präzisen Klang, ist für diese Formation ideal.»
Nun also führt jene Formation, von der er selbst ein Jahrzehnt lang Teil war, erstmals seine Musik auf. Bärtsch komponiert diesmal für Freunde. Er schwärmt für ihr tiefes Verständnis für das «fruchtbare Miteinander von Komposition, Interpretation und Improvisation.» Ihre eigne Idee des Werks will er genauso hochhalten, wie seine Vorstellung davon. Das Musizieren ist für Bärtsch wie tanzen. Eine Sprache, die nicht einfach einen Selbstzweck erfüllen soll, sondern der Kommunikation dienen wolle. «Musik ist nie ohne Gegenüber», sagt er – das Gegenüber in der Tonhalle Maag, das Publikum des Gershwin Piano Quartets darf gespannt sein.