Klassik nicht ganz klassisch mit dem Jugend Sinfonieorchester Zürich
Halbzeit! Für unsere sechs Schülermanager*innen ist bereits die Hälfte ihrer Zeit bei uns vorbei. Hier geben sie einen Einblick in ihre bisherigen Erfahrungen und einen Ausblick auf das von ihnen organisierte Konzert mit dem Jugend Sinfonieorchester Zürich mit den TOZ-Solisten Matvey Demin und Sarah Verrue.
Hören Sie im Intro die Schülermanager*innen über die unverkennbaren Melodien von Griegs «Peer-Gynt» und Elgars «Enigma-Variationen» und das Solistenduo über die Zusammenarbeit mit dem Jugend Sinfonieorchester Zürich.
Die letzten Wochen und Monate vergingen in rasendem Tempo. Unser Wissen vervielfachte sich ebenso rasch. Die Motivation, ein besonderes Konzerterlebnis für das Publikum, aber auch für die jungen Musikerinnen und Musiker auf die Beine zu stellen, sowie die Begeisterung an diesen unzähligen Facetten des Managements und der Organisation nahmen und nehmen ebenfalls in grossen Schritten zu.
Mit kleinen Details und grösseren Änderungen möchten wir unser Motto «Klassik nicht ganz klassisch» stilvoll umsetzen, denn es ist uns wichtig, ein jüngeres Publikum für die faszinierende Welt der Klassik und des Tonhalle-Orchesters Zürich zu gewinnen. Dafür möchten wir eine modernere und jugendlichere Konzert-Stimmung in den Saal bringen.
Unterschiedliche Meinungen
Kann zum Beispiel farbiges Licht als dramaturgisches Element eingesetzt werden? Oder würde das nur von der Musik ablenken? Sind Frack oder Anzug noch zeitgemäss, oder wollen wir die Musiker in einem ganz unkonventionellen Outfit auftreten lassen? Können wir mit Moderationsblöcken den Zugang zur Musik vereinfachen, oder würde das als störendes Element empfunden werden? Unterschiedliche Meinungen, Ideen und Vorstellungen führten zu spannenden Dialogen und Sitzungen. Lassen Sie sich überraschen, wie wir am Ende Ihr Konzerterlebnis verfeinern werden.
Die Zusammenarbeit mit dem hervorragenden Jugend Sinfonieorchester Zürich könnte sich dafür nicht besser eignen. Es setzt sich aus begeisterten und talentierten jungen Musikerinnen und Musikern aus der ganzen Schweiz zusammen. Unter der Leitung von David Bruchez-Lalli treten sie in diversen renommierten Konzertsälen auf. Am 5. März 2020 dürfen wir Sie mit grosser Vorfreude zum jährlichen Konzert in der Tonhalle Maag begrüssen.
Grieg und Mozart
Der Abend wird mit der Peer-Gynt-Suite Nr. 1 op. 46 von Edvard Grieg eröffnet. Lassen Sie sich von der idyllischen Morgenstimmung verwöhnen und direkt in die schöne Welt der klassischen Musik locken. Das Erwachen der Erde sowie der Aufgang der Sonne bringen Wärme und Licht in den Saal. So wird hoffentlich der Stress aus dem Alltag für einen gewissen Moment verblassen oder sogar ganz verschwinden.
Das Jugend Sinfonieorchester Zürich spielt anschliessend mit zwei Solisten des Tonhalle-Orchesters Zürich das Flöte-Harfe-Konzert von Mozart. Ein wundervolles Werk mit zwei zur damaligen Zeit sehr aussergewöhnlichen Solo-Instrumenten. Die Harfe wie auch die Flöte galten im 18. Jahrhundert als Entwicklungsinstrumente. Trotzdem wagte Wolfgang Amadeus Mozart ihre Verwendung für sein Konzert. Durch sein grossartiges Talent gelang es ihm, eine einzigartige Meisterleistung in drei Sätzen zu komponieren, die man unbedingt gehört haben muss!
Elgar und die Rätsel
Last but not least dürfen wir Ihnen die «Enigma-Variationen» von Edward Elgar vorstellen. Dieses aussergewöhnliche Werk war nicht nur bei der Uraufführung in London um 1899 ein gewaltiger Erfolg, sondern ist bis heute ein beliebtes und geschätztes Werk. Jede einzelne Variation bezieht sich auf einen Freund oder Verwandten Elgars, der den Namen sowie den musikalischen Inhalt bestimmt. «Enigma», griechisch für «Rätsel», beschreibt diese Musik hervorragend und lässt viel Interpretationsspielraum. Hören Sie aus einer Variation Ähnlichkeiten zu einem Ihrer Freunde heraus? Oder knacken Sie vielleicht sogar das zweite, bis jetzt nie gelöste Rätsel nach dem versteckten Hauptthema, das sich durch die ganze Variation hinweg erstrecken soll? Wir sind gespannt auf Ihr Feedback.
Im Gespräch mit den Solisten, Matvey Demin (Flöte) und Sarah Verrue (Harfe), erhielten wir einen spannenden Einblick in die Zusammenarbeit untereinander als Solisten sowie zusammen mit dem Orchester. «Ich würde dieses Konzert niemals mit irgendeiner Harfenistin spielen», erklärte Matvey. Bei Sarah wisse er, dass sie einen guten Geschmack hat. Die Zusammenarbeit mit ihr bringe jedes Mal viel Spass und kreative Momente mit sich. Beide beschreiben Konzerte von Mozart als sehr delikat und heikel. Jeder falsche Ton werde sofort erkannt. Auch wenn vieles auf den ersten Blick einfach erscheint, besteht die Kunst in der richtigen Interpretation sowie der exakten Ausführung. Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für die beiden erfahrenen Solisten selbst dar, sondern fordert eine hervorragende Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Jugendlichen im Orchester. Mit jungen Musikerinnen und Musikern zu spielen bringe jedes Mal aufs Neue viel Spass, Begeisterung und Frische in die Proben und auf die Bühne – darin sind sich Sarah und Matvey einig.
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