Interview

50 Fragen an Paavo Järvi – Teil 1

Mit 50 Antworten wird der neue Chefdirigent und Music Director Paavo Järvi Sie durch sein erstes Jahr in Zürich mitnehmen. 

Melanie Kollbrunner

1. Herr Järvi, kennen Sie schon ein Wort auf Schweizerdeutsch?
Pröschtli!

2. Das Leben eines Dirigenten in drei Worten?
Liebe, Vorbereitung, Jetlag.

3. Der ultimative Geheimtipp gegen den Jetlag?
Den gibt es nicht. Trink Wasser, leide.

4. Heimat?
Musik.

5. Das Tonhalle-Orchester Zürich in drei Worten?
Talentiert, flexibel, diszipliniert.

6. Wo steht es in zehn Jahren?
An der Spitze. Es wird eines der fünf besten Orchester der Welt sein.

7. Ihre musikalische erste Liebe?
Mozart. Das war, als ich sehr, sehr jung war, wir haben uns immer wieder und wieder die Sinfonien angehört daheim, dirigiert von Karl Böhm.

8. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an Ihren Vater denken?
Die Liebe zum Lachen und die zur Musik. Meinem Vater verdanke ich die Musik.

9. Was, wenn sie an Ihre Mutter denken?
Ein Mensch, der alles zusammenhält. An den Fels der Familie. Alle machten Musik, sie machte alles sonst. Alles.

10. Wonach steht Ihnen der Sinn, wenn Sie die Bühne verlassen?
Nach einem schönen, eiskalten Bier.

11. Wie beginnen Ihre Tage?
Mit einem Espresso Macchiato. Ich kann keinen Tag ohne Kaffee anfangen. Wenn ich Ferien und obendrauf Glück habe, dann macht ihn mir eine meiner Töchter.

12. Was ist Ihr Lieblingsessen?
Die Pilze, die wir meiner Mutter immer aus dem Wald mitgebracht haben als Kinder, sie hat sie zu einer Sauce serviert. Nichts hat mir je besser geschmeckt.

13. Ihr liebstes Restaurant?
Schwer zu sagen, es sind so viele. Generell muss es gross sein, wir sind am Ende meist eine ordentliche Gruppe von Menschen. Essen ist ja am schönsten in Gesellschaft.

14. Kochen Sie?
Eier, sunny side up.

15. Woran denken Sie, wenn Sie an Zürich denken?
An Banking.

16. An Banking? Wir fragen Sie in einem Jahr wieder. Die Schweiz in drei Worten?
Szenisch, organisiert, privat. Jeder rund um die Welt meint die Schweiz zu kennen, und doch glaube ich, dass sie eine Perle ist, die es zu entdecken gilt. Die Seen und Wälder, die Städte, die Menschen.

veröffentlicht: 29.09.2019