Alisa Weilerstein (Foto: Marco Borggreve)

Weilerstein & Weilerstein

Die Cellistin Alisa Weilerstein ist unter der Leitung ihres Bruders Joshua Weilerstein zu Gast beim Tonhalle-Orchester Zürich.

Lesen Sie hier mehr über den Werdegang, die Debüts beim Tonhalle-Orchester Zürich sowie die weiteren Engagements der beiden Geschwister Alisa und Joshua Weilerstein, die gleichzeitig höchst unterschiedlich, sich aber am Ende doch gar nicht so unähnlich sind.

Das Wunderkind

Gemäss Biografie entdeckte Alisa Weilerstein bereits mit zweieinhalb Jahren ihre Liebe zur Musik, als ihr ihre Grossmutter aus Müslischachteln Instrumente bastelte. Alisa begeisterte sich sofort für das improvisierte Instrumentarium, war jedoch schnell frustiert, als es keine Töne produzierte. Im Alter von vier Jahren konnte sie ihre Eltern überreden, ihr ein richtiges Violoncello zu kaufen. Mit 13 Jahren debütierte sie bereits mit dem Cleveland Orchestra, zwei Jahre später trat sie mit der New York Youth Symphony erstmals in der Carnegie Hall auf.

Der Vielseitige

Alisa Weilerstein wusste bereits von klein auf, dass sie Musikerin werden wollte. Nicht so Joshua – im Gegenteil, er war sich sicher, dass er kein Musiker werden wollte. Was laut Alisa nicht daran lag, dass er sich nicht für Musik interessierte, sondern zu viele andere Interesse hatte: er wollte Baseballspieler werden oder Autor. Doch mit 16 entschied er sich um, studierte Violine und Dirigieren. Ohne grosse Erwartungen nahm er mit 22 Jahren am Nikolai-Malko-Wettbewerb teil und gewann zu seiner grossen Überraschung.

Die Eltern

Der Vater der Geschwister, Donald Weilerstein, ist Erster Geiger im Cleveland Quartet, ihre Mutter ist die Pianistin Vivian Hornik Weilerstein. Besonders der Vater hatte grossen Einfluss auf die musikalische Entwicklung der beiden Geschwister. Alisa schätzte dabei besonders seinen Humor. Ihr Vater nahm während des Musikunterrichts jeweils verschiedene Rollen ein – eine davon war der «Gegenteil-Sagende». Je besser Alisa spielte, desto lauter fiel seine Kritik aus oder er gab ihr falsche sprich gegenteilige Anweisungen. Was andere verunsichern und völlig durcheinander bringen würde, spornte die Geschwister zu noch besseren Leistung an, um ihren Vater zu noch absurderem Verhalten anzustacheln.

Die Debüts

Im Juni letzten Jahres gab Joshua Weilerstein in den Konzerten mit Igudesman & Joo sein Debüt mit dem Tonhalle-Orchester Zürich als Einspringer für Alondra de la Parra. Manche haben ihn vielleicht besser als Spiderman-Dirigenten in Erinnerung.
Alisa Weilersteins Debüt liegt 17 Jahre zurück: anlässlich eines Orpheum-Konzerts trat sie als 20-Jährige zum ersten Mal mit dem Tonhalle-Orchester Zürich auf, letztmals erlebte sie das Zürcher Publikum beim Silvesterkonzert 2014 mit Tschaikowskys «Rokoko-Variationen».

Die Engagements

Joshua Weilerstein ist Autor und Sprecher des Podcasts «Sticky Notes: The Classical Music Podcast». Alisa Weilerstein, die selbst an Diabetes leidet, ist seit November 2008 Celebrity Advocate der Juvenile Diabetes Research Foundation.

veröffentlicht: 19.11.2019

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