April
Literatur und Musik: Dimitri Stapfer liest Louis

Literatur und Musik: Dimitri Stapfer liest Louis

Dimitri Stapfer (Foto: Garrick J. Lauterbach)

Literatur und Musik: Dimitri Stapfer liest Louis

So 21. Jan 2024 11.15 Uhr Kleine Tonhalle
George-Cosmin Banica Violine
Lucija Krišelj Violine
Héctor Cámara Ruiz Viola
Mattia Zappa Violoncello
Dimitri Stapfer Lesung
Bryce Dessner Einführung
Ulrike Thiele Einführung
Bryce Dessner Ausschnitte aus «Pulsing»
«Aheym»
«Desintegration», «Requiem Ashes», «Alarms 2»
Édouard Louis Auszüge aus «Das Ende von Eddy»
Preise CHF 40
In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Zürich
Programmheft
Literatur und Musik: Dimitri Stapfer liest Louis
News & Geschichten
Intro mit Bryce Dessner
News & Geschichten
Reisender im Multiversum
News & Geschichten
Bryce Dessner in Zürich

Gerade mit ihren Balladen hat sich die Indie-Rock-Band The National in die Herzen ihrer Fans gespielt. Und so wünschte sich deren Gitarrist und Pianist Bryce Dessner, der in dieser Saison als zeitgenössischer Komponist den Creative Chair innehat, wohl nicht zufällig das herzzerreissend brutale Weltbestseller-Buch «Das Ende von Eddy» als literarische Klammer zu seinen Kompositionen. Darin erzählt der französische Autor Edouard Louis von seiner Kindheit und Jugend. Und davon, wie es war, als Ausgegrenzter unter Ausgegrenzten zu leben: Nämlich als homosexueller Junge im Prekariat der Provinz.
Mehr noch als die Brutalität der Mitschüler erschüttert der psychische und physische Zwang, den sich Eddy selbst antut, um seinen Körper zu «normalisieren» und ins Heterosexuelle zu biegen. Und um ihn herum zerbrechen die Eltern und Geschwister an ihrer Armut, sie zerbröckeln in der provinziellen Ruinenlandschaft an den Abgründen des Kapitals.
Edouard Louis gehört mit Didier Eribon und der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux zum französischen Dreigestirn des autobiographischen Romans, der das Ich und die Gesellschaft literarisch-soziologisch kurzschliesst und in ergreifende Szenen bannt, mit denen sich das verdrängte Elend ins Herz und Hirn der Leser*innen brennt.